08.02.2022

Andere Länder, gleiche Herausforderungen – Anreize für netzdienliches Ladeverhalten in Europa

Beitrag in der BWK – ENERGIE. im Januar 2022

Die Elektrifizierung im Mobilitätssektor nimmt europaweit Fahrt auf und ist damit kein nationalspezifisches Thema. Die Energiewirtschaft und damit auch die Netzintegration der Elektromobilität wird hingegen weitgehend auf nationaler Ebene reguliert. In den europäischen Ländern bestehen daher verschiedene Herangehensweisen.

Insbesondere aus Komponenten- und Automobilherstellersicht – welche ihre Produkte europa- und weltweit verkaufen – ist die Kenntnis der Regularien in anderen Ländern entscheidend. Des Weiteren sollten auch in der Diskussion zur Weiterentwicklung der Netzentgeltsystematik in Deutschland die Vorgehensweisen und Überlegungen anderer europäischer Länder mit einbezogen werden. Der Artikel gibt einen Überblick zu den Vorgehensweisen in ausgewählten europäischen Ländern. Zudem werden aktuelle Änderungen in Belgien, Italien und Österreich näher betrachtet.

Bei der Umsetzung von Netzentgelten, die Anreize für netzdienliches Verhalten bieten sollen, lässt sich zwischen leistungs- und kapazitätsbasierten sowie zeitvariablen Ansätzen unterscheiden. In beiden Fällen existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Ausprägungsvarianten. Das gemeinsame Ziel ist die Vergleichmäßigung der Netzlast.

Optionen zur Ausgestaltung von Netzentgelten und damit verbundenen Anreizen

In Europa sind beide Ansätze verbreitet. Daneben gibt es Länder in denen Haushalte aktuell die Netzentgelte ausschließlich auf Basis von Grund- und Arbeitspreis ohne zeitliche Differenzierung bezahlen. Dies ist auch für Deutschland der Fall. Insbesondere für jene Länder ergibt sich ein Handlungsdruck, da die aktuelle Ausgestaltung keine Anreize für netzdienliches Verhalten bietet. In der Diskussion um die Ausgestaltung der Netzentgelte ist zudem der Fortschritt des Smart-Meter-Rollouts zu beachten, da dieser entscheidend für deren Umsetzung ist.

Im Projekt „unIT-e² – Reallabor für verNETZte E-Mobilität“ steht die ganzheitliche Integration von Elektromobilität in das Energiesystem im Fokus. Die Bearbeitung der hier beschriebenen Inhalte erfolgt durch die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) unter dem Kennzeichen 01MV21UN11 gefördert. Der Artikel „Andere Länder, gleiche Herausforderungen – Anreize für netzdienliches Ladeverhalten in Europa“ ist in der Januar Ausgabe der „BWK Energie.“ erschienen.