08.11.2024 | Grid

Abschlussveranstaltung des Teilprojekts Grid im Rahmen von unIT-e² – Intensive Diskussionen zum Projektabschluss

Das Projekt unIT-e² erreicht mit großen Schritten seinen Abschluss. Nach der ersten öffentlichen Präsentation der Erkenntnisse im Juli in Berlin fand nun die interne Aufarbeitung der Ergebnisse statt. Rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen zur Abschlussveranstaltung in den Räumlichkeiten des Bayernwerks in Regensburg zusammen, um die Resultate der verschiedenen Arbeitspakete zu vergleichen und zu diskutieren.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Projektleiter begann der erste Themenblock zur Nutzung von Smart Metering. Ziel war es, Transparenz und Steuerbarkeit zu fördern und somit den digitalen Hausanschluss zu ermöglichen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen teilten praktische Erfahrungen mit TAF 10 Werten und erörterten, wie durch die Zusammenführung von Bauteilen rechtssichere Einsparungen erzielt werden können. Zudem wurde ein europäischer Vergleich der Verteilnetzbetreiber durchgeführt, der aufzeigte, wie digital verschiedene Länder ihre Stromnetze und die vermehrt aufkommenden Großverbrauchen verwalten und welche im Projekt getesteten Anwendungsfälle auch international umsetzbar sind.

Der folgende Themenblock zeigte auf, wie man strategisches Gebotsverhalten auf dem Redispatch-Markt durch Inc-Dec-Gaming verhindern kann, indem Marktteilnehmer für ihre Verfügbarkeit zum Redispatch und nicht für die Aktivierung kompensiert werden. Weitergehend wurden Hintergründe zur Netzbetreiber-Koordination und zur Schnittstelle zwischen Netz und Markt geliefert. In einer Weiterbildung des Marktansatzes zum Redispatch 2.0 sollen die Netzbetreiber Regionen definieren, in denen Aggregatoren kleinteilige Flexibilitäten zu einem Angebot aggregieren. Eine organisatorische Instanz bündelt in der Folge alle Flexibilitätsangebote innerhalb einer Region und sendet die konkrete Einsatzplanung an den Data Provider, der wiederum mit den Netzbetreibern in Verbindung steht.

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Nach der Mittagspause widmeten sich die Projektpartner den Themen Netzentgelte und anreizbasierte Koordination von netzorientierten Steuerungsprozessen. Hierbei wurde im Teilprojekt Grid ein Vorschlag für gestufte, leistungsbasierte Netzentgelte in der Niederspannung erarbeitet. Der Fokus lag auf einer einfachen und verursachergerechten Systematik, die eine faire Verteilung der Kosten ermöglicht und den Netzbetreibern eine Vorhersage der Gesamteinnahmen erlaubt. Darauf optional aufbauend ist der Ansatz für eine Koordinations- und Allokationsalgorithmus für Flexibilität (KOALA). Hierbei handelt es sich um einen auktionsbasierten Netzkapazitätsallokationsmechanismus, bei dem die Netznutzer:innen in einem Engpassfall in der Niederspannung über die ihnen zustehende Grundbezugsleistung hinausgehende Netzkapazität bei Bedarf ersteigern können.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen freuten sich über den letzten persönlichen Austausch in der Runde und die Veranstaltung wurde als sehr gelungen bewertet. Die letzten Schritte im Projekt sind nun eingeleitet, und es gilt, die erzielten Ergebnisse auch über das Projekt hinaus zu nutzen. Der enge Austausch mit den Stakeholdern wird weiterhin notwendig sein, um die erforderlichen Veränderungen für den Umbau des Energiesystems voranzutreiben.

Ansprechpartner:in

Benjamin Begander

Leitung TP Grid
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