Das Teilvorhaben „Heav-E“ in der Region Nordhessen untersucht die Netzauswirkung einer hohen Durchdringung an privaten E-Fahrzeugen und deren Ladevorgängen. Neben Abgleich und Austausch der Perspektiven und Zielsetzungen von Energie- und Automobilwirtschaft für eine ganzheitlich optimierte Verzahnung von Mobilitäts- und Energiewende steht die Analyse unterschiedlicher Anreizsysteme und deren Auswirkung auf das Ladeverhalten der E-Fahrzeugnutzer und die daraus resultierende Auslastung der Verteilnetzinfrastruktur im Fokus des Clusters.
"Mit dem Cluster Heav-E führen wir einen großflächigen Feldtest in Nordhessen durch, um Erkenntnisse über das Nutzerverhalten unter verschiedenen Anreizkonzepten zur Implementierung von netzdienlichem Verhalten zu untersuchen."
Geschäftsführer Regionalmanagement NordHessen
In Heav-E bestimmen vier übergeordnete Ziele die Zusammenarbeit
Analyse unterschiedlicher Anreizkonzepte und deren Auswirkung auf das Ladeverhalten von Elektro-Auto-Nutzer:innen
Weiterentwicklung der intelligenten Ladeinfrastruktur
Untersuchung und Entwicklung intelligenter Ladekonzepte
Analyse der Implikationen des Ladeverhaltens auf die Auslastung der Verteilnetzinfrastruktur
Gemeinsam werden innovative Lösungen erarbeitet
In unserem Teilvorhaben Heav-E wollen wir gemeinsam mit bis zu 125 Testpersonen das Ladeverhalten von Elektroauto-Nutzer:innen in einem 18-monatigen Feldtest untersuchen. Ziel unseres Feldtests ist die Erprobung und Entwicklung neuer und intelligenter Ladekonzepte, um auch bei einer hohen Durchdringung von Elektroautos eine optimale Integration in das lokale Stromnetz zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck erheben wir während des Testzeitraums Daten rund um das Laden der Elektroautos und führen Befragungen mit den Testpersonen durch. Zudem bieten wir unseren Teilnehmer:innen während des Testzeitraums verschiedene Ladekonzepte an, mit denen sie durch Anpassung ihres Ladeverhaltens monatliche Prämien erzielen können. Dies soll unseren Testpersonen vermitteln, dass zukünftig nicht nur die Netzbetreiber von einem netzdienlichen Ladeverhalten profitieren können, sondern auch die Nutzer:innen von Elektroautos.
Fokus aller Cluster in unIT-e² ist die reale Erprobung im Feld
Die im Cluster erarbeiteten Use-Cases werden im weiteren Verlauf des Projekts im Rahmen von Simulationen, Labor- und Feldtests untersucht.
CO₂ optimiertes Laden im Quartier / in einer Liegenschaft

- Ein Quartiersversorger stellt für unterschiedliche Nutzungsszenarien Ladeinfrastruktur (LIS) für Elektrofahrzeuge bereit. Der Quartiersversorger beeinflusst sowohl Ladeleistung als auch den Preis.
- Bewohner laden auf Basis von Nutzungsverträgen und erhalten monatlich eine Rechnung.
- Unternehmenskunden laden Ihre Flotten und erhalten monatlich eine Rechnung.
- Der eigene Fuhrpark lädt an der Ladeinfrastruktur.
- Für Besucher und Lieferanten wird eine öffentliche Ladeinfrastruktur vorgehalten. (Nutzung über Direktzahlung und Roaming möglich)
- Das Quartier ist als Smart Grid organisiert, d.h. in Verantwortung des Quartiersversorgers erfolgt sowohl der Betrieb einer Photovoltaik Anlage als auch die Verrechnung des Strombezugs an die Nutzer.
- Ziel des Vorhaben ist es die erforderliche Energie für die Fahrzeuge „möglichst“ CO₂-neutral bereitzustellen und ein Optimum im Zieldreieck 1.) wirtschaftliche Rentabilität, 2.) CO₂-Neutralität und 3.) der Befriedigung der Nutzerbedürfnisse zu erreichen.
CO₂ optimiertes Laden einer Flotte von Elektrofahrzeugen

- Ein Fuhrparkmanager schafft für die Fahrzeuge des eigenen Unternehmens die Rahmenbedingungen zum Laden der Fahrzeuge. Hierbei ermöglicht er das
- Laden am Wohnort.
- Laden am Arbeitsplatz.
- Laden im öffentlichen Bereich
- Die Fahrzeuge werden den Nutzern im Rahmen einer Geschäftswagen-Policy bereitgestellt und werden durch die Arbeitnehmer als Bestandteil der Vergütung Wert geschätzt.
- Ziel des Vorhaben ist es die erforderliche Energie für die Fahrzeuge „möglichst“ CO₂-neutral bereitzustellen und ein Optimum im Zieldreieck 1.) wirtschaftliche Rentabilität, 2.) CO₂-Neutralität und 3.) der Befriedigung der Nutzerbedürfnisse zu erreichen.
Anpassung des Ladeverhaltens durch direkte Steuerung

- Der Anschlussnehmer nutzt einen Energieliefervertrag der eine unidirektionale Steuerung von Ladevorgängen durch den Netzbetreiber oder einen anderen externen Marktteilnehmer beinhaltet
- Im vertraglich definierten Bedarfsfall kann der Netzbetreiber oder der externe Marktteilnehmer vorhandene Flexibilitätsoptionen nutzen, um den Leistungsbezug des Elektrofahrzeugs anzupassen
- Der Anschlussnehmer erhält für die Erbringung bzw. Bereitschaft zur Erbringung von Flexibilität eine Vergütung
- Für die Vergütung der Flexibilitätsbereitschaft bzw. -erbringung sind verschiedene Tarif- und Vertrags-gestaltungen möglich, bspw. eine pauschale Reduktion der Energiekosten (etwa verminderte Netzentgelte oder Strompreise) oder auch eine explizite Vergütung von Flexibilitätsabrufen oder erzielten Einsparungen
- Die Vergütung kann vom Anschlussnehmer an den Fahrzeugnutzer weitergegeben werden
- Es sind verschiedene technische Umsetzungen denkbar
Anpassung des Ladeverhaltens durch Preissignale

- Der Anschlussnehmer nutzt einen Energieliefervertrag mit dynamischem Preis
- Dynamische Preise können an unterschiedlichen Orten zu gleicher Zeit differieren
- Der Energielieferant oder ein anderer EMT übermittelt dem Anschlussnehmer ein Preissignal. Der Anschlussnehmer kann das Preissignal an den Fahrzeugnutzer weitergeben, auch wenn die beiden unterschiedliche Personen sind
- Der Anschlussnehmer bzw. Fahrzeugnutzer passt den Ladevorgang selbst an
- Es sind verschiedene technische Umsetzungen denkbar
Anpassung des Ladeverhaltens durch qualitative Anreize (und Gamification)

- Der Anschlussnehmer nutzt einen Energieliefervertrag, der dem Netzbetreiber, dem Energielieferanten oder einen anderen externen Marktteilnehmer gestattet, qualitative Anreize (bspw. Informationen über „günstige“/geeignete Ladezeitfenster) zu setzen, um eine Verschiebung von Ladevorgängen anzuregen
- Das Ziel der Verschiebung bzw. Optimierung des Ladevorgangs kann unterschiedlich begründet sein, z.B. ein CO2-optimiertes, Netz-optimiertes oder auch Strommarkt-optimiertes Laden
- Das Anreizsignal kann entweder rein qualitativ gestaltet oder – entsprechend dem Baukastenprinzip - um einen zusätzlichen, monetären Anreiz wie in BUC 1 und 2 ergänzt werden
- Die in Business Use Cases 1 und 2 betrachteten Sub-Use Cases können auch hier betrachtet werden
- Es sind verschiedene technische Umsetzungen denkbar
Veröffentlichungen
Harmonisierte Systemarchitektur zur Sicherstellung der Interoperabilität im Energiesystem der Zukunft
Ergebnisse der AG Systemarchitektur
Partner: FfE, EEBUS Initiative e.V. | Teilprojekt: harmon-e, heav-e, sun-e, cit-e-life | Schlagwörter: Interoperabilität, SystemarchitekturVeröffentlichung: 2024/12 | E²Link: unit-e2.de/132129
Beyond the Road - Ergebnisbericht des Projekts unIT-e²
Synthesebericht
Partner: FfE | Teilprojekt: harmon-e, heav-e, sun-e, cit-e-life, Grid, Forschung | Schlagwörter: SyntheseberichtVeröffentlichung: 2024/07 | E²Link: unit-e2.de/130795
unIT-e² Baustellenbericht: Herausforderungen für die Mobilisierung der digitalen Energiewende
1. Baustellenbericht aus dem Konsortium
Partner: FfE, Bayernwerk Netz GmbH, EEBUS Initiative e.V., EWE Netz, Flavia IT Management GmbH, Power Plus Communications AG, Schneider Electric, Stiftung Umweltenergierecht, Stadtwerke München, Tennet, The Mobility House GmbH, Universität Kassel, Universität Passau, BMW | Teilprojekt: harmon-e, heav-e, sun-e, cit-e-life, Grid, Forschung | Schlagwörter: Baustellenbericht, HerausforderungenVeröffentlichung: 2023/03 | E²Link: unit-e2.de/126543
Netzdienliches Laden von Elektrofahrzeugen - Konzepte aus dem Projekt unIT-e²
Concept paper on the consultation process on §14a EnWG of the Federal Network Agency
Teilprojekt: harmon-e, heav-e, sun-e, cit-e-life | Schlagwörter: Regulatorik, Netzdienliches LadenVeröffentlichung: 2023/01 | E²Link: unit-e2.de/123808
unIT-e²: Elektromobilität intelligent vernetzen
Blog post on the website of Flavia IT Management GmbH
Partner: Flavia IT Management GmbH | Teilprojekt: heav-e | Schlagwörter: ReallaborVeröffentlichung: 2021/12 | E²Link: unit-e2.de/116942
Ansprechpartner:in
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Aktuelles aus dem Cluster
Pressemitteilung: Teilnehmer:innen für Feldtest zur E-Mobilität in Nordhessen gesucht!
Startschuss für das nordhessische Teilvorhaben im Projekt „unIT-e² – Reallabor für verNETZte…


